Fachbereich Familienanaloge Projekte
Adressaten und Betreuungsumfang
Die Betreuungsform der Erziehungswohngruppen nach § 34 SGB VIII ist in der Regel für vier Kinder/Heranwachsende konzipiert. Das Aufnahmealter von bis zu 11 Jahren kann überschritten werden, wenn das Entwicklungsalter deutlich unter dem Lebensalter liegt oder eine gemeinsame Unterbringung mit jüngeren Geschwistern angestrebt wird. Die Kinder/Heranwachsenden verbleiben dort maximal bis zur Volljährigkeit.
In unsere Projekte nehmen wir Jungen und Mädchen auf, die aufgrund psychischer und/oder sozialer Beeinträchtigungen für mindestens ein Jahr feste, kontinuierliche Bezugspersonen und einen intensiven familiären Rahmen außerhalb der Herkunftsfamilie benötigen. Durch die Unterstützung und Förderung von Kontakten des Kindes zur Herkunftsfamilie und die individuelle Einbeziehung der Eltern wird die Möglichkeit offen gehalten, dass das Kind in die Herkunftsfamilie zurückkehren kann.
Das Konzept der Wohngruppen realisiert durch die innewohnenden Fachkräfte stabile Beziehungsangebote mit größtmöglicher Kontinuität. Indem mit den Kindern/Heranwachsenden eine Haushalts- und Lebensgemeinschaft auf Zeit gebildet wird, entstehen Strukturen für eine familienorientierte Ausgestaltung des pädagogischen Milieus. Dabei wird darauf Wert gelegt, dass sich die Innenwohnenden und die zur Aufnahme geplanten Kinder/Heranwachsenden sowie deren Sorgeberechtigten füreinander entscheiden und ein harmonisches Gruppengefüge hergestellt werden kann. Jedes Kind verfügt über ein eigenes, individuell eingerichtetes Zimmer.
Hinzukommende Fachkräfte unterstützen und entlasten die Innewohnenden bei der Erziehung und Versorgung der untergebrachten Kinder und vertreten sie bei Urlaub, Krankheit und an den freien Tagen. Weiterhin stehen dem Projekt Hauswirtschaftskräfte und Haustechniker zur Seite.
Die Bereichsleitung ist AnsprechpartnerIn für den öffentlichen Träger der Jugendhilfe, die Eltern, die uns anvertrauten Kinder/Heranwachsenden und weitere Beteiligte im Hilfesystem. Gleichermaßen ist sie zuständig für Kinderschutz, fachliche Beratung und Controlling, Entwicklung und Steuerung pädagogischer Prozesse und Standards sowie Personalmanagement.
Betreuungsschwerpunkte im Rahmen einer Tagesstruktur
- seelische Versorgung: liebevolles, behütetes, sicheres Umfeld schaffen; erlernen sozialer Kompetenzen; wertschätzender Umgang
- körperliche Versorgung: Ernährung; Gesundheit; Hygiene; Förderung des körperlichen Bewusstseins und eines positiven Körpergefühls
- geistige Versorgung: Erlernen lebenspraktischer Fertigkeiten; Sicherstellung des regelmäßigen Schulbesuches; individuelle Förderung
weitere Schwerpunkte unserer Arbeit
- Anamnese des Entwicklungsstandes und entsprechende Förderung
- Vernetzungsarbeit
- Elternarbeit
- Beratung und Aufklärung zur eigenen Identitätsentwicklung
Elternarbeit
Die Zusammenarbeit mit den Eltern basiert auf der Haltung, dass die Herkunftsfamilie unabdingbar zur Biografie und Lebenswelt eines Kindes gehört.
Elternarbeit bedeutet daher für uns, einen intensiven und strukturierten Austausch zu initiieren und zu pflegen. Es werden Kontakte zwischen Kind und Eltern hergestellt und ggf. begleitet.Darüber hinaus führen wir regelmäßige Gespräche, bei denen das Kind im Mittelpunkt steht. In Abstimmung mit dem Jugendamt beraten wir die Eltern hinsichtlich Erziehung und Versorgung sowie zur weiteren Perspektive des Kindes/Heranwachsenden.
Vor dem Hintergrund, dass die innewohnende Fachkraft als Konkurrenz von der jeweiligen Herkunftsfamilie empfunden werden kann, bilden vor allem die Wahrnehmung und der sensible Umgang mit eben dieser Situation die Grundlage für eine erfolgreiche Elternarbeit.
Die kooperative Arbeit mit der Familie wird gemeinsam von den Fachkräften und der Bereichsleitung gestaltet, wobei Letztere auch eine neutrale und ggf. vermittelnde Position einnehmen und vertiefende Beratungsangebote anbieten kann.
Kontakt
Bereichsleitung: Petra TammTorstraße 43
10119 Berlin
Tel.: (030) 44 34 29 35
Fax: (030) 44 03 14 71
Mobil: (0176) 10 30 30 52
tamm@sona-ggmbh.de